Höfe TrailHöfe Trail

Höfe Trail

ET02 Kartitsch - Obertilliach

Etappenbeschreibung

Von Dorf zu Dorf. Von Hof zu Hof: Von Kartitsch nach Obertilliach mitten durch eine der intaktesten Kulturlandschaften der Alpen

Die zweite Etappe startet im Kartitscher Dorfzentrum vor dem Gemeindeamt. Nach dem Gasthof Dolomitenhof zweigst Du nach links von der Bundesstraße ab und gehst über einen erst asphaltierten, dann geschotterten Fahrweg leicht aufwärts auf die „Sonnseite“. Beim Unterjakober-Hof gelangst Du auf eine Asphaltstraße, der Du ca. 80m nach rechts folgst.

Richtung Obertilliach hingegen biegst Du bereits direkt nach dem Bauerngarten des Oberjakober Hofes scharf links ab auf einen Wiesenpfad, der einen Holzzaun entlang direkt aufwärtsführt. Vorbei geht es an dem wuchtig wirkenden Unteregg Hof, Du gelangst 200 m weiter oben in einer Senke wieder auf eine Asphaltstraße, der Du nach links folgst. Nach weiteren 200 m zweigst Du scharf rechts zurück auf einen Waldsteig ab. Bald führt der Weg knapp im Wald am oberen Wiesenrand entlang, von hier aus bietet sich durch einzelne Lärchen ein schöner Blick auf die unterhalb liegenden Kartitscher Höfe und den Karnischen Kamm gegenüber.
Oberhalb des Innerlerch Hofes quert der Weg eine Wiese und trifft an einer Esche auf einen Schotterweg, dem Du aufwärts folgst. Sobald Du wieder im Wald bist, hältst Du Dich an der ersten Abzweigung rechts und folgst für ca. 1,5 km einer Forststraße durch den Wald. Noch bevor Du in die halboffenen Bereiche der Lärchwiesen oberhalb des Kartitscher Sattel gelangst, besteht die Möglichkeit, einen Abstecher rechts zurück abwärts zum Klammerwirt in Rauchenbach zu machen und einzukehren (angeschrieben, ca. 500 m, ca. 10 Minuten Gehzeit).

Weiter geht es durch Lärchwiesen oberhalb des Kartitscher Sattels. Du kannst von hier aus auch hinunter in die sogenannten „Tannwiesen“ auf der Passhöhe blicken, eine der naturkundlich bedeutsamsten Moorwiesen in ganz Osttirol. Weiter hältst Du Dich immer an den Verlauf dieser historischen Wegeverbindung, die immer in ca. gleicher Höhe entlang und durch die gepflegten Lärchwiesen führt.
Kurz bevor Du wieder auf eine Asphaltstraße gelangst, kommst Du bei der Mühlenbach Schupfe und der Mühlenbach Harpfe vorbei. In der Schupfe lagern die „Roggla“, Holzgestelle zum Heutrocknen am Feld. Du kommst auf die Asphaltstraße und folgst dieser weiter bis zu den Äußerst Höfen. Hier beginnt ein Wiesenweg, der nach 150 m einen kleinen Bach quert. An dieser Stelle verlässt Du das Gemeindegebiet von Kartitsch und bist nun bereits auf Obertilliacher Gebiet.

Am ersten Stadel, an dem Du kurz danach vorbeikommst, kannst Du bereits die ersten Hausdächer der „Obertillga“-Höfe in der Ferne erkennen. Der Wiesenweg führt dann weiter leicht abwärts und trifft direkt in einer Kehre auf eine Asphaltstraße, der Du abwärts zu den Prünszter Höfen folgst. Du zweigst links ab und oberhalb des Mitter-Prünster Hofes gelangst Du auf einen Wiesenweg, der leicht abwärts zur Landesstraße führt. Dieser folgst Du ca. 150 Meter, ehe Du wieder leicht nach rechts abwärts auf einen geschotterten Fahrweg abzweigst. Diesem folgst Du, überquerst zwei Bäche und hältst Dich links ("Grenzlandwanderweg") immer im Wald entlang bis zum Biathlonzentrum Obertilliach. Das Biathlonzentrum wird leicht aufwärts gequert und Du erreichst wieder die Landesstraße, der Du kurz nach rechts folgst. Kurz vor der Straßenbrücke über den Lahnbach zweigst Du links ab, hältst Dich gleich wieder rechts auf einem Waldweg leicht bergauf. An der Wegkreuzung hältst Du Dich rechts, der Trail verläuft hier wiederum auf dem "alten Kirchsteig." Der Lahnbach wird über eine Holzbrücke gequert und kurz danach geht es malerisch auf einem Wanderweg direkt am Waldrand entlang, der Dich in den Ortsteil Rodarm führt. Du biegst baldmöglichst rechts ab und leicht abwärts durch die Häuser. Direkt nach einem zentral in Rodarm freistehenden kleinen Stadl biegst Du links ab und überquerst nach den letzten Häusern eine breite Holzbrücke. Du folgst der asphaltierten Dorfstraße, auf die Du beim Family-Alm-Hotel triffst, direkt ins Obertilliacher Dorfzentrum, Deinem Etappenziel.

In Obertilliach wird es Dir sicher nicht langweilig: im Dorfzentrum befinden sich der Niescherhof von Anja und Roland Ebner, auf dem Du das Hoferlebnis „Buttern am Niescherhof“ erleben kannst (mehr dazu siehe Beschreibung Hoferlebnis).
Auch der Oswalderhof von Hans und Viktoria Obererlacher mit dem Hoferlebnis „Kasn am Oswalderhof“ befindet sich im Dorfzentrum (mehr dazu siehe Beschreibung Hoferlebnis).
Zu guter Letzt ist auch Helmut Egarter, der Nachtwächter, hier unterwegs und erzählt Dir im Rahmen des Hoferlebnisses „Der Nachtwächter von Obertilliach“ seine interessanten Geschichten (mehr dazu siehe Beschreibung Hoferlebnis).

Schwierigkeit: einfach
Gehzeit: 4 Std.
Länge: 11,4 km
Aufstieg: 450 Hm
Abstieg: 350 Hm

Hoferlebnisse:

  • Buttern am Niescherhof
  • Anja Ebner, die Bäuerin vom Niescherhof in Obertilliach zeigt wie das Buttern geht:
    Von der Kuh bis zur fertigen Bauernbutter.
    Altes Wissen für neue Zeiten! Anja Ebner vom Niescherhof hat – wie übrigens auch ihr Bruder vom Oswalderhof, immer großen Wert darauf gelegt, dass das alte, von Generation zu Generation weitergegebene bäuerliche Wissen erhalten und lebendig bleibt. Dabei hat sie dieses behutsam an die neuen Zeiten angepasst, sich dabei auf das Buttern spezialisiert und dies fast schon zu einer Kunst weiterentwickelt. Denn ihre Bauernbutter ist ein sensationelles Naturprodukt und wer einmal von ihr gekostet hat, will keine andere mehr! Kein Wunder, stehen die Kühe doch nebenan im Stall und haben sich ihr Lebtag lang silofrei ernährt. Nach dem Melken geht die Milch in die Zentrifuge, dann wird der Rahm mit der Hand bis zur Butter geschlagen und mit einem kunstvollen Butterstöckl geformt. Schließ Dich für ein paar Stunden Anja beim Buttern an, koste von der Buttermilch und nimm Deine eigene Butter mit. Denn Naturprodukte wie diese sind heute schon wahre Schätze.

  • Kasn am Oswalderhof
  • Hans und Viktoria Obererlacher, die Bauersleut vom Oswalderhof in Obertilliach haben sich dem Kas´n in seiner reinsten Form verschrieben: Von der Wiese auf den Teller
    Wie seine Schwester Anja Ebner vom benachbarten Niescherhof lebt Hans am Oswalderhof die Philosophie, mit altem bäuerlichem Wissen neue Wege zu eröffnen. So hat sich Hans auf die Veredelung von Milchproduktion spezialisiert. Und das in der natürlichsten Form: Denn die Kühe vom Hans sind immer draußen! So wird auf der Weide gemolken und die Milch dann direkt am Hof veredelt. Also am kürzesten Weg von der Wiese auf den Teller. „Gras, Kuh, Milch, Kas“ nennt Hans sein Prinzip mit typisch trockenem Obertilliacher Humor. Wie übrigens alles so einleuchtend klingt, was Dir Hans und Viktoria an diesem Nachmittag näherbringen. Ein Nachmittag, der mit einem Rundgang durch den stolzen Oswalderhof beginnt und in der gemeinsamen Milchverarbeitung und Weichkäse Herstellung gipfelt. Mit Leichtigkeit, Hingabe und ein wenig Stolz, wie es eben die ganz besondere Art von Hans und Viktoria ist. Und ihren Stolz kannst Du beim Verkosten Eures gemeinsamen Werkes, dem fertigen Weichkäse, teilen! Den darfst Du natürlich dann auch beim Abschied vom Oswalderhof gerne mitnehmen.

  • Der Nachtwächter von Obertilliach
  • Unterwegs mit Helmut Egartner, Österreichs einzigem aktiven Nachtwächter, durch das nächtliche Obertilliach.
    Was einst durch ein Ärgernis notwendig wurde, hat Obertilliach heute zu einiger Berühmtheit verholfen: Die enge Bauweise des Dorfkernes war ein Garant, um im Mittelalter die Angriffe der lästigen Nachbarn aus dem benachbarten Cadore (Norditalien) besser abwehren zu können. Durch eine bedachtsame Dorfpolitik bis heute erhalten, fasziniert das malerische Dorfbild dieser Tage nicht nur Besucher, sondern auch Filmregisseure (ja, auch ein James Bond wurde hier gedreht). Eine Bauweise, die aber auch Gefahren, wie das Feuer, mit sich bringt. Hatten die Nachtwächter früher vor den Angreifern gewarnt, so hielten sie später nach Feuer Ausschau. Wie heute noch Helmut Egartner, Österreichs einziger aktiver Nachtwächter. Zweimal die Woche dreht er noch seine Runden, ausgestattet mit Laterne, Hellebarde, Lodenmantel und Eisen an den Schuhen und stimmt dabei das berühmte Nachtwächterlied an. Begleite Helmut auf seinem nächtlichen Rundgang, lausche seinen Geschichten und hilf ihm bei der Arbeit. Denn erst kürzlich hat er wieder einen Kaminbrand früh genug erkannt.