Bergpilgerweg Hoch & HeiligBergpilgerweg Hoch & Heilig

Bergpilgerweg Hoch & Heilig

ET07 St. Jakob im Defereggental - Obermauern

Etappenbeschreibung

Durch die einsame Lasörlinggruppe vom Defereggental ins Virgental und nicht zuletzt zu Dir selbst

Bei der Kirche in St. Jakob startest Du über die Wege Nr. 314, 315 hinauf zum entlegenen Weiler Tögisch und weiter hinauf auf den Tögischer Berg. Der Weg quert die weitläufigen, blumenreichen alpinen Rasen, die die Deferegger Bauern früher als Bergmähder bewirtschafteten. Immer höher schraubt sich der Weg, am Gasser Hörndle vorbei erreicht er die hochalpine Zone und schließlich die idyllischen Gritzer Bergseen, die an warmen Sommertagen zum Schwimmen einladen.

Am Mullitztörl ist schließlich der höchste Punkt erreicht und nach kurzem Verweilen beginnt der Abstieg zur Lasörlinghütte, die Rast und Verpflegung bietet. Du befindest Dich auf geschichtsträchtigem Boden. Schon in vorchristlicher Zeit suchten hier oben Menschen nach Erz und Einkommen. Weiter geht der Abstieg über Weg Nr. 315 ins klimatisch begünstigte Virgental vorbei an der Stadleralm bis zum Parkplatz am Talausgang. Du überquerst die Isel bei Gries und meisterst einen letzten kurzen Anstieg über den Weg Nr. 47 bis nach Obermauern zur Wallfahrtskirche Maria Schnee, Deinem Etappenziel.

Entlang des Weges

Gritzer Seen (Übergang Defereggental/Virgental)
In der Lasörlinggruppe findet sich der idyllische, 2504 m hoch gelegene Bergseen.

Isel
Das Virgental ist das Ursprungsgebiet der Isel, einem der letzten naturbelassenen Gletscherflüsse der Ostalpen.

„Weg der Sinne” (Virgen)
Ein Rundwanderweg entlang alter Hohlwege, Steinmauern und Hecken. Ein Kleinod!

Wallfahrtskirche Maria Schnee (Obermauern)
Von weitem beeindruckt an der Fassade das Christophorus-Fresko aus dem 15. Jhdt. In der Kirche sticht besonders der farbenprächtige Freskenzyklus des Simon von Taisten aus dem 15. Jhdt hervor. Diese “biblia pauperum” ist ein Bilderbuch des Glaubens.

An diesem Ort verbinden sich zwei Stationen Deines Pilgerwegs durch das Gelöbnis des Opfer-Widders zur Zeit der Pest im 17.Jhdt. Die Geschichte mit dem Widder ist auf einer Bildtafel v. 1635 in der Kirche dargestellt. Bis 1920 wurde die Widder-Wallfahrt nach Lavant durchgeführt. Seit damals führt sie am Samstag nach Ostern aus Virgen und Prägraten nach Obermauern.

Im Jahr 2008 hat eine Virgener Künstlergruppe (Leitung: Michael Lang) aus Bronze und Stein einen neuen Kreuzweg von Virgen nach Obermauern gestaltet und dabei Texte des verstorbenen Bischofs Reinhold Stecher verwendet.
Seit 2015 ist die Opferwidder-Prozession als immaterielles Kulturerbe der UNESCO ausgezeichnet.
In Lavant ist - als Überrest dieser Tradition - die Segnung und Verlosung eines Opferwidders am Kirchtag geblieben (am 2. Sonntag nach Ostern). – Am Vorabend gehen seit 2015 Lavanter von Obermauern nach Lavant

Schwierigkeit: mittel
Gehzeit: 8 Std.
Länge: 20,2 km
Aufstieg: 1.742 Hm
Abstieg: 1.833 Hm